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Beitrag lesenVon Entrepreneurship Campus
Die meisten Kleinunternehmerinnen und Kleinunternehmer stecken in einem Kreislauf unaufhörlicher Arbeit fest und agieren eher als Haupttechniker denn als strategische Visionäre. Wie Michael E. Gerber in „The E-Myth Revisited“ zeigt und wie Prof. Günter Faltin in „Kopf schlägt Kapital“ argumentiert, liegt der Ausweg nicht in mehr Kapital oder in größerem persönlichem Einsatz, sondern im Systemdesign: einer starken Idee, die in ein gut ausgearbeitetes, übertragbares Konzept übersetzt wird. In diesem Licht bedeutet der Aufbau eines Start-Ups nach dem Prinzip des Franchise-Prototyps nicht, an jeder Straßenecke neue Filialen zu eröffnen, sondern ein verlässliches System zu perfektionieren, das unabhängig von der täglichen Präsenz der Gründerin oder des Gründers funktioniert und das sich ebenso gut in einem einzelnen Geschäft wie in tausenden Geschäften erfolgreich umsetzen lässt.
Diese Philosophie verbindet beide Denker: Gerber und Faltin betonen, dass Klarheit im Konzept und ein durchdachtes Design wichtiger sind als die Abhängigkeit von einzelnen Personen oder großen Budgets. Der Franchise-Prototyp ist die konsequente Umsetzung dieser Idee. Er verlagert den Fokus des Unternehmers von der Arbeit im Start-Up hin zur Arbeit am Start-Up. Die zentrale Frage lautet: „Wie kann ich dieses Start-Upn so gestalten, dass jede qualifizierte Person, die einem klaren Anweisungssystem folgt, meinen Erfolg reproduzieren kann?“ Dieser Wechsel vom „Macher“ zum „Gestalter“ ist das eigentliche Kennzeichen unternehmerischen Handelns.
Indem Du ein reproduzierbares System schaffst, baust Du einen skalierbaren Vermögenswert auf und nicht nur ein Einkommen, das an Deine eigene Arbeitskraft gebunden ist. Dafür müssen sämtliche Abläufe dokumentiert werden, von der Kundengewinnung bis zur Lagerverwaltung. So hängen Qualität und Leistung nicht mehr allein von der Energie oder Anwesenheit einer einzelnen Person ab. Das Ergebnis ist ein stabiles Fundament für Wachstum und Verlässlichkeit.
Stell Dir ein Café vor, das seine Prozesse akribisch dokumentiert: wie jeder Espresso zubereitet wird, wie Bestellungen aufgegeben werden, wie Gäste begrüßt werden und wie der tägliche Abschluss erfolgt. Mit klaren Handbüchern und Standards kann jede eingearbeitete Mitarbeiterin oder jeder Mitarbeiter – oder sogar eine neue Kraft mit dem Leitfaden in der Hand – den Betrieb reibungslos übernehmen. Das Start-Up wird dadurch weniger fragil, da es nicht länger vom impliziten Wissen der Gründerin oder des Gründers abhängt, und neue Beschäftigte können innerhalb von ein bis zwei Tagen eingearbeitet werden.
Die Belohnung liegt in der Freiheit. Wenn das Start-Up auch ohne Deine ständige Anwesenheit funktioniert, kannst Du Deine Aufmerksamkeit auf höherwertige Aufgaben richten – etwa Innovation, Marktentwicklung oder Partnerschaften. Das Start-Up entwickelt sich von einem ungeordneten Aufgabenstapel zu einem gut orchestrierten System.
Dieser Ansatz ist wirkungsvoll, aber nicht universell. Manche Vorhaben beruhen auf persönlicher Kreativität oder stark individualisierten Leistungen, die sich nicht standardisieren lassen. In solchen Fällen dient der Franchise-Prototyp eher als Inspiration denn als starre Blaupause.
Für viele kleine Start-Ups und Unternehmen bietet der Franchise-Prototyp einen pragmatischen Weg zu Beständigkeit. Nutze Technologie, um Routinetätigkeiten zu automatisieren, standardisiere Abläufe für vorhersehbare Ergebnisse und dezentralisiere Wissen, um Einzelabhängigkeiten zu vermeiden. Ziel ist es, sich vom hart arbeitenden Techniker zum strategischen Gestalter zu entwickeln. Der wahre Entrepreneur definiert sich nicht durch endlose operative Arbeit, sondern durch das Design eines selbsttragenden Unternehmens.
Eine vertiefende Auseinandersetzung mit diesen Prinzipien bietet das Gespräch zwischen Prof. Günter Faltin und Tim Ferriss, dem Autor von „The 4-Hour Workweek“. Darin geht es um die Gestaltung von Start-Ups und Unternehmen als zuverlässige, übertragbare Systeme – im Gegensatz zu gründerabhängigen Strukturen. Um diese Einsichten in die Praxis zu übersetzen, finden Sie Materialien und strukturierte Arbeitsabläufe in unserem Entrepreneurship Campus.
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